Dr. Franz Alt: Der ökologische Jesus: Vertrauen in die Schöpfung
14.05.2001, 19:00-21:45, Kulturzentrum Lichtburg Kaiserstrasse 97
Der Dritte Weltkrieg, den wir am Ende des 20. und am Beginn des 21. Jahrhunderts gegen die Natur führen, wird weit mehr Opfer fordern als der Erste und Zweite Weltkrieg zusammen. Dieses düstere Szenario stellt der Theologe und Publizist Franz Alt an den Anfang seines neuen Buches. Die drohende Öko-Katastrophe lässt sich nach Alts Überzeugung nicht durch kosmetische Korrekturen an den bestehenden wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen aufhalten. Für ihn ist die Hinwendung zum „ökologischen Jesus“, den er aus der Natur verbundenen Sprache der Bibel rekonstruiert, eine Überlebensfrage. „Die heutigen Kirchen haben fundamental die ökologische Krise mitbewirkt. Sie sind weitgehend Kosmos- und Schöpfungsvergessen“. Für Franz Alt ist der „ökologische Jesus“ Chiffre für eine Grundhaltung: Grundvertrauen in die Schöpfung, Abkehr vom modernen Machbarkeitswahn. Auf dieser theoretischen Grundlage entwirft der Publizist ein Programm für eine solare Energiewende, für neue Verkehrskonzepte, für einen anderen Umgang mit Boden, Pflanzen und Tieren. Jesus und Buddha – so als Fazit – „sind Wegweiser einer globalen ökologischen Ethik, ohne die sich nichts wesentliches ändern wird. Im Sinne des ökologischen Jesus müssen freilich nicht alle Umweltschützer Christen, wohl aber alle Christen Umweltschützer sein.“
Diese Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ist als Kooperation mit den Agenda-Stellen der drei Städte Witten, Wetter und Herdecke unter dem Dach der Volkshochschule Witten, Wetter, Herdecke initiiert worden. Sie soll in diesem Semester als zentrale Veranstaltung neue Impulse für Diskussion und lokale Aktivitäten geben.