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Klimafolgenaufwand 2014

Der Klimafolgen-Aufwands-Bericht 2014 zeigt die Aufwände im Stadtgebiet Wetter (Ruhr),

 die zur Schadensbehebung extremer Wetterereignisse und

 die durch Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung entstanden sind.

Dabei handelt es sich um die nachweisbaren Aufwände. Die tatsächlichen Aufwände bleiben eine Dunkelziffer, weil deren Erhebung zu aufwändig wäre. Da selbst die ermittelbaren Mindest-Aufwände der Klimaerwärmung von keiner Institution ermittelt werden, setzt die Lokale Agenda 21 Wetter ihre Berichtsreihe mit dem vorliegenden 2. Klimafolgen-Aufwands-Bericht fort. Damit wollen wir das Bewusstsein für die Entwicklung und die Höhe des Klimafolgen-Aufwandes schärfen. Wir hoffen, damit einen Beitrag zu einem bewussteren Umgang mit Energie zu leisten.

Der ehrenamtliche Aufwand der Feuerwehr lag bei 404 Stunden. Da unsere Stadt in 2014 glücklicherweise von Großschadenereignissen verschont blieb, ist dies nur ca. 1/3 des Aufwandes von 2013. Bei den Aufwänden für vorbeugende Maßnahmen der Klimafolgen-Anpassung stechen die Umbaumaßnahmen eines Hausbesitzers mit 30.000 € sowie die Außenentwässerung in der Breslauer Straße von Wohnungsgesellschaft en|wohnen mit 280.000 € heraus. Insgesamt lagen die nachgewiesenen Aufwände in Wetter für 2014 bei 473.904 € und 419 Arbeitsstunden.

Zur Anpassung an die Klimaerwärmung gibt es mittlerweile diverse Projekte und Umsetzungen, wie beispielsweise das Projekt Dynaklim aus der Emscher-Lippe-Region, die klimawandelgerechte Metropole Köln, die Abflussakkumulation für die Stadt Hagen oder das neue Angebot des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eine Stadtklimasimulation zu erstellen. Hier besteht eindeutig Handlungsbedarf für Wetter und die Region: In diesem Bericht werden daher Anregungen zu einer kreisweiten Herangehensweise an die Klimafolgen-Anpassung und die Erstellung eines Teilkonzeptes Klimaanpassung gegeben.

Auf Bundesebene wird die Sachlage zunehmend klarer dargestellt. Der DWD spricht in seiner diesjährigen Pressekonferenz von „Leben retten“ in Verbindung mit extremen Wetterereignissen. Das Umweltbundesamt stellt in seinem ersten Monitoringbericht zur deutschen Anpassungsstrategie in elf Sachgebieten umfänglich die jeweiligen Auswirkungen der Klimaerwärmung und die dazugehörigen Anpassungsmaßnahmen dar. Der 258 Seiten starke Bericht gibt einen guten Überblick zur Vielfältigkeit der vor uns liegenden Aufgaben. Bei beiden Institutionen wird allerdings kein Bezug zu dem Wert hergestellt, unter dem die aktuelle Klimaschutzdiskussion stattfindet, dem Euro. Es werden weder aussagekräftige Statistiken zu Wetterereignissen mit konkreten Auswirkungen für Mensch und Mitwelt erstellt, noch werden die Kosten der Anpassungsstrategie annähernd ermittelt.

Wie viel darf Klimaschutz kosten? Stehen diese Kosten im Verhältnis zu den Kosten aufgrund extremer Wetterereignisse und der Anpassungsstrategie? „Ja“ ist unsere eindeutige Antwort. „Nein“ ist die gelebte Antwort.

Fazit: Politik und Wirtschaft argumentieren, dass die Energiewende nicht zu teuer werden darf. Dabei blenden sie die bereits real vorhandenen Aufwände aufgrund der Klimaerwärmung aus. Mit dieser einseitigen Sichtweise kommen die Politiker ihrer Verpflichtung zur Aufklärung und zum Schutz der Bevölkerung vor der Zunahme extremer Wetterereignisse nicht nach!

Konsequenz: Wir in Wetter fangen an: Wir stellen uns aktiv auf die Klimaerwärmung ein und machen die für uns zuständigen Parlamentarier auf die fehlende Ist-Aufnahme der Aufwände aufgrund der Klimaerwärmung aufmerksam. Damit verbunden sollte die Evaluierung der Klimaschutzziele der Bundesregierung sein. Sind diese Ziele noch angemessen? Oder müsste das Ziel nicht eher lauten: Wir stellen so schnell wie möglich auf 100% erneuerbare Energien um – egal zu welchen Kosten – denn alles andere ist heute bereits viel teurer.

KlimafolgenaufwandWetter2014

Anlage Details Klimafolgenaufwand Wetter 2014

Klimafolgenaufwand 2013

Zu den Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Natur, Boden und Wasserhaushalt liegen über Jahrzehnte hinweg geführte aussagekräftige Statistiken vor. Mit dieser Ausarbeitung zum Klimafolgen-Aufwand werden diese Statistiken um die direkten Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Menschen in Wetter (Ruhr) ergänzt. Dabei werden zunächst die Folgen extremer Wetterereignisse des Jahres 2013 betrachtet.

Den größten Schaden hat ein einzelnes Starkregen-Ereignis in Wetter-Wengern am 20.06.2013 angerichtet. Der ehrenamtlich erbrachte Aufwand von Feuerwehr und THW lag bei 200 Arbeitstagen. Dies entspricht knapp der Arbeitsleistung einer Person in einem Jahr! Zum Glück hat die Stadt Wetter ehrenamtlich Aktive in den Hilfsdiensten, so dass für diese enorme Arbeitsleistung kein Geld bezahlt werden musste. Herzlichen Dank an die Aktiven. Ganz mit Ehrenamtlichen sind die Folgen solcher Extrem-Wetterereignisse aber nicht zu bewältigen: der Stadtbetrieb Wetter (Ruhr) war z. B. mit gut 120.000 € beteiligt. Insgesamt ist ein nachvollziehbarer finanzieller Schaden in Höhe von mindestens 1,08 Mio. € entstanden.

Ist dieses Starkregen-Ereignis jetzt der Klimaerwärmung zuzurechnen? Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden. Kann deswegen die Einschätzung der mit zunehmenden extremen Wetterereignissen verbundenen Risiken für Gesundheit und Besitz der Menschen unterbleiben? Oder anders ausgedrückt: ist die Ermittlung der bereits eingetretenen Extremwetter-Schäden bei der Festlegung der Geschwindigkeit der Energiewende unwichtig? Wir meinen in beiden Fällen: nein. Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft sollten die Schadensentwicklung aufgrund extremer Wetterereignisse als Grundlage für ihr Denken und Handeln berücksichtigen. Hierzu sind uns auf staatlicher Seite allerdings keine Statistiken bekannt!

Fazit: Es wird aus der Sicht „es muss sich in Euro rechnen“ argumentiert, während das bereits real vorhandene Risikopotential der Klimaerwärmung weder wahrgenommen noch bewertet, geschweige denn bei der Formulierung von Gesetzen zur Eindämmung der Klimaerwärmung berücksichtigt wird. Mit dieser einseitigen Sichtweise kommen die Verantwortlichen in der überregionalen Politik ihrer Verpflichtung zur Aufklärung und zum Schutz der Bevölkerung vor der Zunahme extremer Wetterereignisse nicht nach!

Um diesen Mangel in der öffentlichen Diskussion zu beseitigen, ist es dringend erforderlich, dass ein systematisches Monitoring der Extremwetter-Schäden eingeführt wird. Damit werden insbesondere zwei Ziele verfolgt:  Es soll das Bewusstsein für die Entwicklung und die Höhe des Schadenpotentials der Extremwetter geschärft werden. 

Es soll die Entscheidungsgrundlage für die Politik erweitert werden.

Insbesondere soll die benötigte Geschwindigkeit zur Umsetzung der Energiewende besser beurteilt werden können.

Um anzufangen wird die lokale Agenda 21 Wetter (Ruhr) e.V. die Schäden aufgrund extremer Wetterereignisse in Zusammenarbeit mit der Stadt Wetter (Ruhr), dem Stadtbetrieb Wetter (Ruhr), der Feuerwehr, dem THW, der DLRG, den jeweils betroffenen Bürgern und den kooperationsbereiten wetteraner Versicherungsmaklern für Wetter (Ruhr) jährlich erheben und darüber berichten.

Klimafolgenaufwand Wetter 2013

Anlage Details Klimafolgenaufwand Wetter 2013

Seefest 2008

Klimaschutzaktion: Ausruhen am Harkortsee

Jetzt klettern – später sitzen

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Vorstellung der Planung zum Seeplatz mit einer Sammelaktion in Verbindung mit dem THW für eine FSC zertifizierte Bank für den Seeplatz (Geplant ist die Unterstützung der Stadt Wetter bei der Neugestaltung des Seeplatzes am Harkortseeufer. Dort soll in den See hinein eine große Holzplattform mit einer langen Bank aus Holz entstehen. Unser Anliegen besteht darin, dass es sich bei dem verwendeten Holz um FSC-zertifiziertes Holz handelt. FSC steht für „Forest Stewardship Council“. Dieses ist das weltweit anerkannte und genutzte Siegel für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Das heißt, bei Kauf eines so zertifizierten Holzes ist durch unabhängige Prüfungen sichergestellt, das kein Kahlschlag erfolgt. Vielmehr wird nach dem Schlagen der Bäume eine Wiederaufforstung vorgenommen, wodurch CO2 gebunden wird. Dies ist gut und dringend notwendig für unser Klimasystem.). kaufen.

Seefest 2007

11.08.2007 und 12.08.2007

Aktion „Höchste Zeit – Pflanzzeit“

Waldbilder nach Kyrill 007

Mit Klettern zu neuen Bäumen

Auf dem Seefest am 11. und 12. August 2007 startete die Lokale Agenda 21 mit dem THW zusammen die Aktion:

„Höchste Zeit – Pflanzzeit“.

Hintergrund der Aktion ist der Sturm Kyrill, der im Januar dieses Jahres auch in Wetters Wäldern schwere Verwüstungen hinterlassen hat. Viele Bäume sind auf großen Flächen entwurzelt, abgeknickt, … Die Bilder sollten allen noch gut vor Augen sein. Diese negativen Auswirkung des Klimawandels möchte die lokale Agenda 21 hier vor Ort mit dem Pflanzen von Baumsetzlingen begegnen.

Die Aktion wird unterstützt vom THW. Dieser hat sich dazu die Kletterwand eines befreundeten Ortsverbandes ausgeliehen und wird diese im Rahmen des Seefestes auf dem Parkplatz vor dem Freibad aufbauen. Gegen einen geringen Betrag kann jeder probieren, ob er es bis ganz nach oben schafft. Ein herrlicher Ausblick über das Seefest ist die Belohnung. Die nach Abzug der Kosten überbleibende Summe wird in Baumsetzlinge investiert.

Als weitere Sponsoren für den Kauf der Baumsetzlinge beteiligen sich unter anderem die Parteien Bündnis 90 / Die Grünen, Bürger für Wetter, CDU und SPD aus Wetter sowie WESTFA aus Hagen, Provinzial Lobermeier und der BUND Wetter.

Die Stadt Wetter stellt für das Pflanzen öffentliche Flächen zur Verfügung.

Am Samstag, 24.11.2007, war es nun endlich soweit.

Am Oberberger Weg in Wetter-Volmarstein konnten etwa insgesamt 60 Vertreterinnen und Vertreter von Lokaler Agenda 21 Wetter (Ruhr), BUND Wetter (Ruhr), den Wanderfalken, den Pfadfindern, der Stadt Wetter (Ruhr), des Hegerings Volmarstein und letztlich des THW-Ortsverbandes Wetter (Ruhr) (gemeinsam mit THW-Helfervereinigung und THW-Jugend) nun die 1.200 durch Spenden erworbenen Buchensetzlinge pflanzen. Das gut 1.000 qm große Gelände wurde dafür eigens von der Stadt Wetter (Ruhr) zur Verfügung gestellt. Im Anschluss wurden noch rund um den neuen „Buchenwald“ Holunder gepflanzt, damit die neuen kleinen Buchen geschützter stehen.

Das THW rückte insgesamt mit 26 Helferinnen und Helfern, darunter 14 Junghelfer(innen), zu dieser Aktion an. Bereits nach drei Stunden waren die Pflanzarbeiten nahezu abgeschlossen und die 1.200 Setzlinge anhand der Vorgaben einer Fachfirma dank der insgesamt 60 engagierten Unterstützer eingepflanzt

Seefest 2006

12.08.2006 und 13.08.2006


Ein Superschuss


Die Prominentenriege vor der Solartorwand (v.l. Markus Franke (Sparkasse), Klaus-Jürgen Winter (TuS Wengern), Wilfried Konietzko (FC Wetter 10/30), Werner Laberenz (ehem. Bürgermeister), Dieter Seitz (Bürgermeister), Klaus-Peter Hoffmann (DEMAG), Christel Bender (TGH))


Intensive Gespräche vor herrlichem Panorama


Ein Schuss wie im Flug


Die Gewinner des Torwandschießens (v.l. Markus Böbel, Alessa Geis und Henri Dietz)

Dr. Franz Alt: Der ökologische Jesus

Dr. Franz Alt: Der ökologische Jesus: Vertrauen in die Schöpfung

14.05.2001, 19:00-21:45, Kulturzentrum Lichtburg Kaiserstrasse 97

Der Dritte Weltkrieg, den wir am Ende des 20. und am Beginn des 21. Jahrhunderts gegen die Natur führen, wird weit mehr Opfer fordern als der Erste und Zweite Weltkrieg zusammen. Dieses düstere Szenario stellt der Theologe und Publizist Franz Alt an den Anfang seines neuen Buches. Die drohende Öko-Katastrophe lässt sich nach Alts Überzeugung nicht durch kosmetische Korrekturen an den bestehenden wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen aufhalten. Für ihn ist die Hinwendung zum „ökologischen Jesus“, den er aus der Natur verbundenen Sprache der Bibel rekonstruiert, eine Überlebensfrage. „Die heutigen Kirchen haben fundamental die ökologische Krise mitbewirkt. Sie sind weitgehend Kosmos- und Schöpfungsvergessen“. Für Franz Alt ist der „ökologische Jesus“ Chiffre für eine Grundhaltung: Grundvertrauen in die Schöpfung, Abkehr vom modernen Machbarkeitswahn. Auf dieser theoretischen Grundlage entwirft der Publizist ein Programm für eine solare Energiewende, für neue Verkehrskonzepte, für einen anderen Umgang mit Boden, Pflanzen und Tieren. Jesus und Buddha – so als Fazit – „sind Wegweiser einer globalen ökologischen Ethik, ohne die sich nichts wesentliches ändern wird. Im Sinne des ökologischen Jesus müssen freilich nicht alle Umweltschützer Christen, wohl aber alle Christen Umweltschützer sein.“

Diese Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ist als Kooperation mit den Agenda-Stellen der drei Städte Witten, Wetter und Herdecke unter dem Dach der Volkshochschule Witten, Wetter, Herdecke initiiert worden. Sie soll in diesem Semester als zentrale Veranstaltung neue Impulse für Diskussion und lokale Aktivitäten geben.